Headsets für Spracherkennung und Sprachkurse – Worauf kommt es an?

Um eine Sprache richtig zu lernen, kommt es nicht nur darauf an, die Schriftsprache zu verstehen. Kommunikation besteht hauptsächlich im verbalen Umgang miteinander und dazu gehören richtiges Hören und Sprechen. Moderne Sprachkurse arbeiten mit Spracherkennungssoftware, die auf heutigen Endgeräten wie Smartphones, Tablet oder PC’s (und natürlich auch Apple-Computern) hervorragende Ergebnisse erzielen. Allerdings gilt auch hier immer der Grundsatz „Garbage in – Garbage out“.

Um eine Spracherkerkennungssoftware richtig zu nutzen, braucht man also ein vernünftiges Headset. Diese Kombinationen aus leichtem Kopfhörer und Mikrofon gibt es in den unterschiedlichsten Ausprägungen. Die Erfahrungen, die ich gemacht habe, können unterschiedlicher nicht sein.

Worauf ich bei der Auswahl eines Headsets achte erfahrt Ihr im nachfolgenden Text. Am Ende habe ich auch noch aufgeführt, welche verschiedenen Headsets ich verwende.

Mikrofonqualität
Dynamisches oder Kondensator Mikrofon?

Dynamische Mikrofone zählen eher zu den günstigeren Mikrofontypen und sind weniger anfällig für Rückkopplungen. Durch die geringere Empfindlichkeit bilden sie aber nicht das gesamte Sprachspektrum ab und sind daher nicht unbedingt erste Wahl für Spracherkennungssoftware. Kondensatormikrofone dagegen sind empfindlicher und durch ihr geringeres Rauschen besonders gut für Sprachaufnahmen geeignet. Dieser Mikrofontyp ermöglicht eine sehr natürliche Stimmwiedergabe und ist somit optimal als Eingabemedium für Sprachkurse mit Spracherkennungssoftware. Aufgrund ihrer guten Aufnahmequalität werden Kondensatormikrofone auch gerne im Profibereich verwendet.

Rauschunterdrückung

Eine aktive Rauschunterdrückung halte ich für sehr wichtig, da hiermit störende Hintergrundgeräusche ausgeblendet werden. Man kennt dies eigentlich nur von höherwertigen Kopfhörern (Noise Cancelling), aber gute Headets bieten auch schon eine entsprechende Unterstützung im Aufnahmebereich.

Geräuschspannungsabstand

Dies ist ein Messwert, der angibt, wie laut das Rauschen der Elektronik im Allgemeinen ist. Verglichen wird das Rauschen zu den erwünschten Tonsignalen, in unserem Fall also zur aufgenommenen Sprache. Je höher der gemessene Wert ist (Maßeinheit = Dezibel (db) ), desto geringer sind die Störgeräusche wahrnehmbar.

Verstellbarer Mikrofonbügel

Es ist wichtig, das Mikrofon optimal vor sich zu platzieren. Dabei hilft ein verstellbarer Mikrofonbügel, so dass der Abstand zwischen Mund und Mikrofon bestens eingestellt werden kann.

Pop-Schutz / Windschutz

Ein Popschutz verhindert die starken Luftstöße der Explosivlaute. Die typischen, ploppenden, Geräusche von P-, B- oder T-Lauten werden abgeschwächt. Da ein Popschutz eher bei großen Studiomikrofonen Verwendung findet, greift man beim Headset eher zum kleinen Windschutz aus Schaumstoff. Dieser mindert Pop-Geräusche allerdings nur wenig und dämpft etwas die Höhen. Im Innenbereich ist er eigentlich überflüssig, da dort keine Windgeräusche zu erwarten sind. Atemgeräusche werden nur leicht gedämmt. Hier hilft eher die Mikrofonposition zu verändern (verstellbarer Bügel).

Lautstärkeregler / Telefontasten

Die Lautstärkeregelung ist natürlich wichtig. Mit einem in das Kabel integrierten Schalter kann die Lautstärke an die eigenen Bedürfnisse und Hörgewohnheiten angepasst werden. Gute Headsets haben auch noch Tasten für Telefonfunktionen (Anruf annehmen/beenden, Stummschaltung). Dies ist besonders hilfreich, wenn man sein Headset auch für Telefonate per Skype einsetzen möchte.

Tragekomfort

Es gibt die unterschiedlichsten Varianten von Headsets. Ein-Ohr Headsets, Zwei-Ohr Headsets, leichte Schaumstoffpolster oder komplette Kapselung der Ohren. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass ein Stereo-Headset mit leichten Schaumstoffpolstern für mich optimal ist, da ich das Headset nicht nur beim Sprachen lernen, sondern auch beruflich in Telefonkonferenzen intensiv verwende. Vollgekapselte Ohren wären mir auf Dauer zu warm.

Kabelgebunden oder Funk

Ein weiterer Punkt ist die Beweglichkeit. Genauer genommen, der Bewegungsspielraum, den man mit dem Headset am PC oder Arbeitsplatz hat. Die meisten Headsets sind noch kabelgebunden, bieten also nur eine beschränkte Bewegungsfreiheit. Alternativen hierzu sind kabellose Headsets, die sich per Bluetooth mit dem Computer verbinden. Allerdings muss man dann darauf achten, sich nicht zu weit vom PC zu entfernen. Die Bluetooth-Reichweite variiert je nach Geräteklasse zwischen 10 und 100 Metern, wird aber wie alle Funkwellen, durch Mauern, Betondecken und Wände sowie Metallgegenstände vermindert. Es kann also zu Abbrüchen des Funksignals und Störgeräuschen kommen.

Fazit – Welches Headset kommt bei mir zum Einsatz?

Kauft man sich zum Beispiel eine Sprachlernsoftware, die mit Spracherkennung arbeitet, dann sind oft die billigsten Headsets beigelegt, die nicht die oben genannten Qualitätsmerkmale erfüllen. Diese Billg-Headsets ermöglichen zwar das Verstehen der gesprochenen Texte, haben aber meistens eine sehr schlechte Mikrofonqualität und sind für eine gute Spracherkennung absolut ungeeignet.

Persönlich habe ich zwei verschiedene Headsets im Einsatz: Ein leichtes Sennheiser Headset ist zur Zeit mein Favorit, da es eine sehr gute Akustik hat und besonders leicht ist. Mein Jabra Headset (Evolve 40) neigt etwas zu Knackgeräuschen und heizt bei längerem Gebrauch die Ohren stark auf. Mein altes Headset von Microsoft haben sich die Kinder geschnappt. Welche Headsets die Besucher meiner Seite Sprachkurse-direkt.de am meisten gekauft haben und meine Headset-Empfehlungen findet Ihr hier.

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